Freiheitliche fordern mittels Antrag Modernisierung des Wild-West-Bahnhofs Radstadt

Radstadt wird im ÖBB-Rahmenplan weiter verschoben. Landesrat Schnöll ignoriert Resolution der Gemeindevertretung.


„Der Bahnhof Radstadt wurde 1875 eröffnet. Seither hat sich infrastrukturell jedoch nicht viel getan und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll übt sich lediglich in gewohnten Ankündigungen“, so der Pongauer Landtagsabgeordnete Alexander Rieder. „Da eine von der gesamten Gemeindevertretung Radstadts eingebrachte Resolution gekonnt ignoriert wird, werden wir mittels Landtagsanfrage Schnölls Engagement hinterfragen sowie ihn durch einen Antrag zum Handeln zwingen.“ Rieder führt aus, dass Schnöll zwar vor wenigen Wochen bei der Präsentation des Investitionsprogramms der ÖBB eine Modernisierung des Wild-WestBahnhofs Radstadt angekündigt hat, jedoch das Projekt im ÖBB-Rahmenplan bis 2027 nicht aufscheint. „Seit Jahrzehnten wird Radstadt vertröstet. Wir wollen endlich Taten des Ankündigungslandesrats sehen“, so Rieder, der ergänzt, dass laut früherer Zusagen die Sanierungsmaßnahmen eigentlich bis 2024 hätten abgeschlossen sein sollen.

Radstadts freiheitlicher Bürgermeister Christian Pewny ergänzt, dass Radstadt der einzige Bahnhof im Ennspongau mit einer Schnellzughaltestelle ist und gerade ältere oder beeinträchtigte Personen massive Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen haben. „Genauso ist es Touristen vor allem im Winter nicht zuzumuten, mit Ski und Gepäck fast einen Meter vom Zug auf den verschneiten Bahnsteig hinunterzuspringen. Wir lassen uns nicht länger bis zum St. Nimmerleinstag vertrösten“, so Pewny, der schnellstmöglich die Schaffung von barrierefreien Zugangs- und Zustiegsmöglichkeiten fordert. 

Auch der freiheitliche Landtagsantrag fordert moderne Zugangsmöglichkeiten zu den Bahnsteigen sowie eine Generalsanierung des Bahnhofsgebäudes. „Statt der Erdbahnsteige aus dem letzten Jahrhundert sollte in Radstadt ein moderner Haus- und Mittelbahnsteig geschaffen werden um einen attraktiven und ebenen Einstieg in moderne Nahverkehrstriebwagen zu schaffen“, so Rieder der auch eine bessere Taktung des Nahverkehrs einfordert. „Drei Personenzüge pro Tag sind zu wenig, Herr Landesrat! Die derzeitigen Bahnanlangen von Kaiser Franz Josef I. sollten endlich durch eine moderne Verkehrsdrehscheibe ersetzt werden.“